{"id":448,"date":"2018-04-12T11:16:02","date_gmt":"2018-04-12T09:16:02","guid":{"rendered":"https:\/\/vera-birkenbihl.de\/?page_id=448"},"modified":"2021-04-23T15:50:53","modified_gmt":"2021-04-23T13:50:53","slug":"tv-gewohnheiten","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/vera-birkenbihl.de\/tv-gewohnheiten\/","title":{"rendered":"TV – Gewohnheiten"},"content":{"rendered":"
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TV – Gewohnheiten <\/h1>

Offizielle Website<\/p>\n<\/div>

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Wenn Sie ein Grippemittel in der Apotheke kaufen, dann erhalten Sie einen ellenlangen Beipackzettel, der Ihnen mitteilt, welche entsetzlichen Nebenwirkungen Sie eventuell (vielleicht, m\u00f6glicherweise) erleiden k\u00f6nnten. Sie kennen die Warnung vom Fernsehen (\u201eFragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker\u201c). Wenn Sie hingegen ein Fernseh-Ger\u00e4t kaufen, dann werden Sie nicht nur NICHT gewarnt, viel schlimmer: Weder Ihr Arzt noch Ihr Apotheker haben (in der Regel) auch nur die leiseste Ahnung davon, wie sehr Sie sich mit dem Fernsehen schaden k\u00f6nnen. Deshalb m\u00f6chte ich Sie heute warnen:<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div><\/section>
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Es besteht eine reale Gefahr, da\u00df Sie mit normalem Fernsehverhalten Ihrem Gehirn schaden. Dazu mu\u00df es nicht kommen, wenn Sie einige wenige Spielregeln einhalten.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div><\/section>
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Dann k\u00f6nnen Sie diesem Medium (inkl. Video, DVD etc.) das Beste \u201eentnehmen\u201c. Aber zun\u00e4chst gilt es, den Sinn dieser Regeln zu verstehen. Beginnen wir mit folgender Frage: Welchen zwei Gefahren setzen Sie sich h\u00f6chstwahrscheinlich aus, wenn Sie so h\u00e4ufig wie bisher fernsehen?<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div><\/section><\/p><\/div>

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Gefahr Nr. 1: Der physische Sehvorgang<\/h2>
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Unser Auge ist so eingerichtet, da\u00df es sich st\u00e4ndig bewegt. Deshalb k\u00f6nnen wir auch Dinge sehen, die sich nicht bewegen \u2013 im Gegensatz zum Frosch; sein Auge ist starr, deshalb existiert f\u00fcr ihn nur, was sich bewegt. Mit Bewegung des Auges sprechen wir hier nicht nur von willk\u00fcrlichen Bewegungen des Augapfels, die Sie ausf\u00fchren, wenn Sie etwas mit den Blicken verfolgen; wir meinen vor allem die bewu\u00dft nicht wahrgenommenen Minimal-Bewegungen, die st\u00e4ndig ablaufen und ohne die wir blind w\u00e4ren. Dies k\u00f6nnen Sie mit folgendem Experiment leicht nachvollziehen:\u00a0Legen Sie eine Hand leicht auf den (anderen) Unterarm (vorher \u00c4rmel zur\u00fcckschieben, wenn n\u00f6tig) und bewegen Sie dann weder Hand noch Arm. Nach kurzer Zeit sp\u00fcren Sie Ihre Hand nicht mehr. Erst wenn Sie Arm oder Hand wieder bewegen, k\u00f6nnen die Sinnesrezeptoren wieder \u201eetwas\u201c registrieren. \u00a0Im Auge ist es \u00e4hnlich, nur da\u00df die Sinnesrezeptoren im Augeninneren weit kleiner sind, demzufolge reichen auch weit kleinere Bewegungen. Diese aber sind absolut notwendig f\u00fcr den Sehvorgang, auch wenn Sie normalerweise nichts davon wissen. (Diese Minimalbewegungen kann man normalerweise nur durch ein Bet\u00e4ubungsmittel stoppen.)\u00a0Wenn Sie \u201enormal in die Gegend\u201c gucken, dann sehen Sie diese Gegend nur aufgrund der Bewegungen Ihres Augapfels. Wenn Sie ins Kino oder Theater gehen, dann haben Sie die gro\u00dfe Leinwand oder B\u00fchne vor sich, also k\u00f6nnen sich Ihre Augen auch hier frei bewegen. Ebenso wandern Ihre Augen st\u00e4ndig \u00fcber ein Bild (Foto, Zeichnung etc.). Ja sogar, wenn Sie Ihrem \u201eLiebling\u201c in die Augen sehen wollen, dann stellen Sie fest, wie schwierig dies ist, weil sich Ihre beiden Pupillen andauernd bewegen.\u00a0Nur beim Fernsehen mit relativ kleinen Bildschirmen (die wir derzeit noch nutzen) ist es anders*, hier wird das Gehirn \u201eausgetrickst\u201c: Weil sich das Bild (auf einer zu kleinen Fl\u00e4che) bewegt, wird der normale Bewegungs-Mechanismus unseres Auges weitgehend au\u00dfer Kraft gesetzt, was normalerweise nur geschieht, wenn wir \u201eins Leere starren\u201c. Deshalb verfallen wir ins \u201eGlotzen\u201c (die Glotze hei\u00dft nicht grundlos so). Wir verfallen also in dieses eigent\u00fcmliche TV-Starren, d.h., unsere Augen werden relativ stark \u201efixiert\u201c und bewegen sich ausnahmsweise (fast) nicht. Dadurch entsteht kurzfristig eine Art hypnotischer Trance-Zustand, der jedoch durch permanente pl\u00f6tzliche Schnitte und abrupte Szenenwechsel andauernd unterbrochen wird. Sonst k\u00f6nnte man die Trance ja meditativ nutzen. Dies ist mit \u201estillen\u201c Videos sogar m\u00f6glich: vom Holzscheit im Kamin \u00fcber freie Natur (Wolken, Berglandschaften, Tiere, Wiesen) bis zum TV-Aquarium.\u00a0Beim Fernsehen aber entsteht nur eine sehr kurze Pseudo-Trance, die sofort wieder unterbrochen wird, und kurz darauf fallen wir wieder \u201ehinein\u201c (nach dem altbekannten Motto: \u201eRin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln …\u201c\u00a0Dadurch wird der wache Intellekt weitgehend matt gesetzt.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div><\/section><\/div>

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B\u00f6se Zungen behaupten, hinter diesem Wahnsinn stecke Methode. Noch b\u00f6sere sagen gar hinter vorgehaltener Hand, Aldous HUXLEY habe sich in Sch\u00f6ne neue Welt geirrt, das Soma wird uns per TV verabreicht, da auch bei uns ein Gro\u00dfteil des Stimmviehs (pardon, \u201em\u00fcndige\u201c B\u00fcrger) in permanenter Unm\u00fcndigkeit lebt, denn:<\/p>\n

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  1. In diesem Zustand \u201esausen\u201c die meisten Informationen am wachen Zensor unseres Bewu\u00dftseins vorbei auf dem direkten Weg ins Unbewu\u00dfte. Auf diese Weise nehmen wir viele Informationen auf (wir lassen sie in unser Inneres!), bei denen unser bewu\u00dfter Geist nicht sagen kann: \u201eSo ein Mist\u201c, denn wir k\u00f6nnen einen Gedanken weder bewerten noch verwerfen, den wir nicht bewu\u00dft registriert haben.<\/li>\n
  2. Je h\u00e4ufiger man sich freiwillig in diesen Zustand begibt, desto ausgepr\u00e4gter sind die Nachwirkungen, so da\u00df bei manchen die Nachwirkungen von gestern in die Pseudo-Trance von heute m\u00fcnden …<\/li>\n<\/ol>\n

    Viele Menschen, die sich jenem Fernseh-Sonder-Starr-Status sehr h\u00e4ufig aussetzen, klagen \u00fcber Ein- und Durchschlaf- wie auch akute Konzentrationsprobleme; sie sind oft gereizt und f\u00fchlen sich gestre\u00dft, sie sind ruhelos (als wollte der Geist die mangelnde Augenbewegung durch geistige Ruhelosigkeit kompensieren). Kurz, sie klagen \u00fcber einen \u00fcberreizten Geist!<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div><\/section><\/div>

    Tipp 1: Gezielt wegsehen!<\/h3>
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    Blicken Sie beim Fernsehen regelm\u00e4\u00dfig ge-ZIEL-t \u201eweg\u201c, im Klartext:\u00a0Lassen Sie Ihre Augen durch den Raum schweifen, damit die Pseudo-Trance nicht \u201egreifen\u201c kann.\u00a0Dieses ge-ZIEL-te Wegsehen erlaubt es Ihnen u.a., sich z.B. bei be- MERKenswerten Infos (also wenn Sie sich viel MERKen wollen) Notizen zu machen oder \u00fcberhaupt etwas Beruhigendes zu tun (damit die H\u00e4nde nicht st\u00e4ndig nach etwas E\u00dfbarem suchen… da sind Zeichen\u00fcbungen oder Hand- bzw. Bastelarbeiten sicher kalorien\u00e4rmer). Wenn Sie lernen, nur ungef\u00e4hr ein Drittel der Zeit (mit kurzen Kon- troll-Blicken) auf die Mattscheibe zu sehen, dann wird aus Fernsehen das bessere Radio. Fr\u00fcher, als man beim Radioh\u00f6ren mehr als Kartoffelchips bewegte (z.B. N\u00e4h-, Stick-, Strick- oder H\u00e4kelnadeln, Bastelschere oder Perlen, die man auf F\u00e4den reihte etc.), da begab sich der Geist in eine offene (AUF-nehmende, AUF-MERK-same) innere Haltung, also MERKte man sich auch weit mehr! \u00dcbrigens hat das ununterbrochene Hinschauen noch einen weiteren Nachteil: Wenn Sie z.B. einen Auslands-Bericht sehen, in dem Slums mit kleinen Kindern gezeigt werden, und der Kommentator berichtet gerade, wie viele dieser Kinder das f\u00fcnfte Lebensjahr niemals erreichen werden, dann ist es au\u00dferordentlich wahrscheinlich, da\u00df sich in diesem wichtigen Moment etwas bewegen wird, z.B. f\u00e4hrt ein Bus an der Kamera vorbei (oder eine andere Bewegung, die Sie von der Information ablenkt!) Nun haben Sie diesen Bus im Bewu\u00dftsein, weil im Zweifelsfall Bilder immer Vorfahrt im Gehirn haben. Sie kennen das alte chinesische Wort, ein Bild sage mehr als 1000 W\u00f6rter. Es beschreibt, da\u00df Bilder im Gehirn vorgezogen werden, weil sie schneller und ganzheitlicher verarbeitet werden. Die moderne Forschung hat uns dasselbe gezeigt: Im Zweifelsfall haben Bilder neuro-physiologische Vorfahrt und damit Vorrang gegen\u00fcber Worten. Zu dem Zeitpunkt, an dem der Bus Sie also ge-ZIEL-t ablenkt, h\u00f6ren Sie demnach so gut wie nichts. Die eigentliche Information des Kommentators hatte also so gut wie keine Chance, zu Ihrem Wach-Bewu\u00dftsein durchzudringen.<\/p>\n

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    Frage: Warum st\u00f6rt der Bus die Info-Aufnahme all jener ZuschauerInnen, die sehr genau hinschauen, weil sie besonders viel lernen wollen?<\/p>\n

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    Antwort: Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz, an das sich fast alle Regisseure und Cutter halten, n\u00e4mlich: Es mu\u00df sich immer etwas bewegen. Darum erleben (erleiden!) wir die vielen pl\u00f6tzlichen schnellen Schnitte (den st\u00e4ndigen Bildwechsel) nach maximal 30 Sekunden f\u00fcr \u00e4ltere Zielgruppen! Denn bei den Teenies rasen die Bildschnitte bereits mit zehnfacher Geschwindigkeit! Diese st\u00e4ndigen actions aber lenken total \u201eprofessionell\u201c vom Inhalt ab, was um so st\u00f6render ist, je mehr Inhalt angeboten wird \u2013 also besonders bei Sendungen, bei denen wir etwas lernen wollen! Hauptsache Sie zappen nicht weg, auch wenn Sie das, was Sie sehen, nicht richtig wahrnehmen k\u00f6nnen, weil sich laufend etwas bewegt.*<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div><\/section>\n

    Gefahr Nr. 2: Pr\u00e4gung<\/h2>
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    Viele Dinge in unserem Leben lernen wir durch Imitation ( vgl. T \u2013 Verhalten + Handlungen TRAINIEREN, S. 206 ff.), das hei\u00dft: Wir \u00fcbernehmen Verhaltensweisen, die uns andere durch ihre Handlungen vormachen (vorleben). Meistens bemerken wir das nicht bewu\u00dft. Wir tun dies auch als Erwachsene (unser ganzes Leben lang) \u2013 und nat\u00fcrlich l\u00e4uft dieser unbewu\u00dfte Proze\u00df auch beim Fernsehen ab. Vor der Glotze lernen Sie eine ganze Menge, ohne es zu merken. Denken Sie an eine Sendung vom Typ Denver, Dallas o.\u00e4. Hier lernen Sie z.B.:<\/p>\n